Warum ist Verändern und Loslassen an manchen Tagen besonders schwierig? Das hat mir vor ein paar Tagen ein lieber Freund und Kollege so erklärt:
Ich bin wie ein steirischer Baum. Gut gewachsen, stämmig und in der Heimat, in meinem Leben verwurzelt.
Einen Nachteil haben alte Bäume wie ich: Biegen lassen sie sich nicht mehr, so wie junge gertenschlanke Birken oder Weiden. Sie halten trotzig Stand.
Meine Rinde hat auch schon einiges aushalten müssen. Die Narben sind gut verheilt. Nur manchmal, wenn das Licht aus einem besonderen Winkel drauffällt, sehen Aufmerksame die Verletzungen. Vielleich kullert sogar das Harz wie eine Träne heraus.
Das Astwerk ist weit ausladend. Da haben viele Vögel drauf und drunter Platz. Manch einer zwitschert oft richtig unangenehm. Hie und da verirrt sich ein Tierchen im Labyrinth meiner „Krone“. Meine Verästelungen muss auch nicht jeder verstehen.
Und bläst das nächste Mal wieder ein Sturm über mich hinweg, denk ich daran, dass ich ein steirischer Baum bin. Mehr als ein halbes Jahrhundert alt, reich an Erfahrungen. Und mit jeder Erfahrung wachsen meine Wurzeln ein Stück tiefer in die Erde!
Hast du auch eine Lieblingspflanze und eine Geschichte dazu?