Nur 15 Minuten Fußweg liegen zwischen dem sagenumwobenen Tauplitzer Wassermann und dem Wasserfall mit Glücksplatz am Wasserfallboden.
Vorbei an Narzissenwiesen, mit Blick auf den Grimming, führt der Weg in die Gnanitz. Dort liegt auf 978 m Seehöhe der Sagtümpel, eine der größten Karstquellen des Toten Gebirges bzw. der Steiermark. Es ist eine der seltenen Riesenkarstquellen, bei der das Wasser aus einem Quelltopf von unten emporgedrückt wird. Wahrscheinlich war dieser Ort schon bei den Kelten ein heiliger Ort.
Zum Baden ist der 10 Meter tiefe Tümpel nicht geeignet: das Wasser ist 5 – 6 Grad Celsius frisch und die Quelle wird von einem Wassermann bewacht. Auch das Tauchen ist hier verboten. Wegen der ungewöhnlichen Tiefe ist der Quellsee besonders faszinierend.
Der Wassermann im Sagtümpel
Die Sage berichtet von einem armen Ehepaar, das die Tiefe des Sagtümpels mit zusammengebundenen Stangen messen wollte. Als Lohn würden sie ein Goldstück von den Tauplitzer Bauern erhalten. Sie stocherten Stangelänge um Stangenlänge in die Tiefen des Sagtümpels. Plötzlich stiegen riesige Luftblasen empor und sie vernahmen eine gewaltige Stimme: „Wenn ihr nicht aufhört, verschlinge ich euch!“. Eiligst ließen sie die lange Stange im Tümpel stecken und liefen ins Dorf zurück.
(Quelle: Tauplitzer Sagen, Hans-Ludwig Zaißenberger)
Lange Zeit wurden am Bach, der aus dem Tümpel in Richtung Wasserfall fließt, 2 Sägen betrieben. Daher der Name Sagtümpel. Heute erinnern daran 2 kleine Wasserräder.
Auf dem Weg zum Wasserfall
Das Wasser rinnt über moosbewachsene Steine in Richtung Grimming. Finden die großen Wassermengen im Bachbett keinen Platz mehr, nehmen sie einfach den Weg zwischen den Dotterblumen über den Laubwaldboden.
Der Wanderer findet kurz vor dem Wasserfall eine Weggabelung, einmal zur Wasserfallhöhe und einmal zum Wasserfallboden.
Unten, am Wasserfallboden angekommen, sieht man vom Glückplatz aus von links den großen Wasserfall vom Sagtümpel und geradeaus den kleinen Wasserfall der Grimming zusammentreffen. Gemeinsam setzen sie von dort ihren Weg fort. Ein paar Schritte in Richtung Wasserfall steht man mitten im feinen Wassersprühfilm des Wasserfalls. Aufpassen, dort ist es auch sehr rutschig, weil nass.
Der Glücksplatz am Wasserfall
Ferdinand Krauss beschreibt es 1897: „ … hier ein Becken mit grünklarem Wasser, welches aus grundloser Tiefe so mächtig emporquillt, dass der Abfluss sogleich 2 Brettersägen treibt. Derselbe eilt sodann über ein prächtig bemoostes Trümmerfeld hinschäumend, der ¼ Stunde westlich liegenden Grimming zu, um zuletzt in Cascaden mit einem Nebenbache in dieselbe zu stürzen.“