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Nicole C. Bernhauser

Neulich, in einem Vortrag, hat mich ein Satz aufgerüttelt: „Konzepte zu zerstören baut Probleme ab.“ Na bumm. So einfach ist das. Welche Vor- und Nachteile bringt das mit sich? Es ist ein bissl wie Lego spielen.

Ein Konzept ist ein Plan, ein Rohentwurf, eine Skizze von einem Vorhaben. Das kann sinnvoll, aber auch von Nachteil sein. Es ist wie in der LegoSpielecke im Kindergarten, wo jemand mitten in 1000en Bausteinen ein Legohaus gebaut hat. Das Haus steht. Je mehr Gebilde entstehen, umso weniger Spielraum bleibt.

Ein Konzept kann sein: Wenn ich in der Früh aufstehe, brauch ich als erstes einen Kaffee, ohne den geht gar nichts.

Ein Konzept ist aber auch: Ich kann nur in einem Bett gut schlafen. Niemals werde ich in einem Zelt auf einer Luftmatratze übernachten.

Oder: Buben ziehen niemals rosa Gewand an.

Beim Stiegensteigen beginne ich immer mit dem rechten Bein.

Kaffee ist Muntermacher und Konzept zugleich

Woher kommen diese unsere Konzepte?

Haben wir sie von unseren Eltern oder Erzieherinnen übernommen? Ist unser automatisiertes Verhalten der Tradition und unserer Herkunft zuzuordnen?

Ist uns einmal etwas Neues gelungen und wir meinen, die einzig richtige Lösung dafür gefunden zu haben? Oder ist einfach unsere starke Seite?

Es liegt vielleicht daran, dass wir uns an etwas gewöhnt haben und tun, ohne zu denken. Waren wir einmal mit etwas erfolgreich und hat es beim nächsten Mal auch wieder funktioniert, übernehmen wir das Verhalten in unseren Ordner: Ausprobiert, gelungen, für weitere Verwendung empfohlen. Das ist praktisch, spart Zeit und die Dinge gelingen meistens.

Manche Konzepte machen Sinn. Eine Schnellstraße als Fußgänger zu queren ist nicht zu empfehlen, wenn man noch länger gesund sein will. Die Buchstaben von links nach rechts zu lesen, erleichtert es, einen Text zu verstehen. Sich im Winter wärmer anzuziehen als im Sommer, kann gesund sein, aber da beginnen die Konturen des Planes schon zu verschwimmen. Ich krieg oft beim Hinschauen Frostbeulen oder Schweißausbrüche, wenn ich seh, wie meine Kinder aus dem Haus gehen 😊.

Schema F

Ein Kopfstand bringt deine Sicht aus dem Konzept

Ich hör schon: Ich hab schon genug zu tun, ich hab gar keine Zeit für solche Blödheiten. Das war schon immer so, wieso soll ich das jetzt anders machen?

Da stimme ich zu: Für ein Leben nach „Schema F“ reicht es, immer das Gleiche zu tun. Da kann dich nix aufregen, da musst du nicht viel nachdenken. Alles ist so, wie du es kennst. Alles geht nach Plan.

Du lernst das dazu, was dir das Leben vor die Füße wirft. Notgedrungen. Du REagierst auf etwas. Neues passt nicht ins Konzept.

Aber es macht arm. Arm an neuen Erfahrungen, arm an Mut zu Ungewöhnlichem, arm an Abenteuern. Und vor allem: es bedeutet Stillstand. Bleibt immer alles so, wie es war, gibt es keine Entwicklung. Deine dir angeborenen Fähigkeiten schlummern weiter im Verborgenen. Du wirst kaum den Reichtum deiner Persönlichkeit entdecken.

Übernimm das Steuer

Kommst du aber aus dem Konzept, erwachen deine Lebensgeister. Du wirst kreativ. Du suchst nach einem Weg aus der Situation. Du AGIERST. Du hast das Steuer in der Hand und segelst dein Schiff dorthin, wo du willst. Plötzlich gelingen dir Dinge, von denen du früher nicht einmal zu träumen gewagt hast.

Du steigst heraus aus dem Hamsterrad. Zuerst fühlst du dich noch unsicher, aber mit kleinen Schritten machst du dich auf deinen Weg in dein neues Abenteuer Leben.

Damit du in der LegoSpielecke aus dem Vollen schöpfen kannst, musst du das Gebaute zuerst zerstören, in seine Einzelteile zerlegen. Chaos entsteht. Es ist noch nichts Greifbares, kein Plan, kein Konzept zu erkennen.

Jetzt kannst du loslegen. Du baust dein Schiff, mit dem du durch dein Leben segelst. Du bist aktiv, du entwickelst neue Pläne, probierst aus, verwirfst Entwürfe. Beutelt es dich zu sehr, schalte einfach einen Gang zurück. Reffe die Segel auf Halbmast und warte den Sturm ab. Nimm den Druck heraus für eine Verschnaufpause. Vielleicht änderst du auch den Kurs und segelst mit dem Wind, statt gegen den Wind. Wer weiß das schon, was dir gut tut, außer du selbst!

Lichte die Segel, lass die Konzepte hinter dir

Probleme verschwinden

Der Weg aus dem Konzept ist Losgehen

Was dir vorher als Problem erschienen ist, kann sich bei genauerer Betrachtung als Stein des Anstoßes erweisen. Schau das Problem, das dich aus dem Konzept bringt, von allen Seiten an. Ist es noch immer ein Problem? Oder birgt es neue Möglichkeiten.

Du bist schwer erkrankt. Dann hast du jetzt endlich die Chance, besser auf dich zu achten. Ich weiß, wovon ich rede.

Du bist einsam. Überdenke deine Möglichkeiten. Was kannst du ändern, damit du wieder unters Volk kommst. Hol dir Hilfe, wenn du es alleine nicht schaffst.

Dein Körper zwickt und zwackt dort und da. Achte auf deine täglichen Rituale. Welche tun dir gut und welche scheinen praktisch zu sein, sind aber ungesund?

Ich wünsche dir, dass du für dein weiteres Leben mitnimmst: Es bringt dich vorwärts, Konzepte loszulassen, Pläne umzuwerfen, offen zu sein für das, was gerade zu tun ist.

Gerade das Frühjahr bietet sich an, Altes loszulassen und Platz für Neues zu schaffen.

Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei!

Du hast es in der Hand!

So bin ich

Schön schreiben ist mir in der Schule nicht so gut gelungen. Heute nehm ich gern eine Feder und schreib ein paar Zeilen für liebe Freund*innen.

Einen Brief, auf dem meine Anschrift mit der Hand geschrieben steht, mach ich immer als Erstes auf. Das spricht mich einfach mehr an.

Ich kann nichts dafür, aber die Tippfehler in Texten, Speisekarten und auf Plakaten springen mich gleich so an.

Und ich schreib selber gern Geschichten. Mit einfachen, aber starken Sätzen, die du schon beim ersten Lesen sofort verstehst. Mit Worten Bilder malen, ja, das ist mein Hobby.

Gelernt hab ich Touristikkauffrau in Kleßheim. Werbung zu machen, war mein täglich Brot in Tourismusverbänden und Hotels.
Das Familienmanagement mit 3 Kindern, Mann und 2 Katzen hat mich viele Jahre ausgelastet. 

Jetzt bin ich wieder dran. Ich nehme mir Zeit für das, was mir Freude bereitet. Das ist einerseits, mit kinesiologischen Methoden Menschen zu unterstützen. Und andrerseits meine Vorliebe für Buchstaben, Wörter, Worte und was du damit alles bewirken kannst. Das lebe ich in meiner Schreibstube aus.

Mehr von mir gibt´s in Judenburger Schaufenstern, in Magazinen und im Impuls-Magazin des ÖBK zu lesen.

 Nicole C. Bernhauser

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